Der Gabriel will ältere Atomkraftwerke abschalten und deren Leistung auf jüngere übertragen. Das ist das Intelligenteste, was ich in seiner Ministerzeit von ihm gehört habe (das muss bei Gabriel aber nix heißen). Die Energiemonopolisten finden das gar nicht lustig und halten dagegen. Eine ganz tolle Alternative zum Abschalten störanfälliger Ruinen wie Biblis und Brunsbüttel ziehen sie auch gleich aus dem Hut:
Lieber erstmal ein paar Monate oder Jahre darüber reden, bis man genug Kohle mit den AKWs gemacht hat. Und natürlich muss die Kernenergie auch in Zukunft bestehen bleiben. Deren Strom ist schön billig zu produzieren, lässt sich aber unter Vorwand des gestiegenen Ölpreises teuer verkaufen. Und Schuld sind natürlich die Chinesen.
Dass sie das bestreiten ist nicht so die neue Meldung. RWE bestreitet das ja sogar in der Wikipedia. Das Sahnestück des Absatzes ist aber die zirkuläre Logik in Satz 2. Gabriel darf die Anlagen nicht abschalten lassen, weil sie sicher sind; denn wären sie nicht sicher, hätte er sie längst abgeschaltet. Wenn es dabei nicht möglicherweise um Leben und Tod, beziehungsweise schwere Gesundheitsschäden ginge, wäre das der Lacher des Tages gewesen. Der letzte Satz ist auch fein. Ebensowenig wie es einen Beweis gibt, dass das Aufhören, Russisches Roulette zu spielen, das Leben verlängert?
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