Archive for the ‘Die Wunder der Chemie’ Category

Ach, sieh an… III

Juli 4, 2008

Das nenne ich mal eine „Überraschung“: Laut einem Bericht der Weltbank ließ die zunehmende Gewinnung von Ethanol zur Verheizung in Automobilen die Nahrungsmittelpreise um 75% ansteigen.

Selbst die wiederholten Dürren in Australien hätten nur einen geringeren Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise gehabt. Der wichtigste Faktor sei die Nachfrage nach Biosprit in den USA und in der EU gewesen, sagt der Bericht. „Ohne die Zunahme von Biosprit hätten die Weizen- und Maisvorräte nicht beträchtlich abgenommen und wären die Preisanstiege aufgrund anderer Ursachen mäßig gewesen.“ Die Preise für Lebensmittel, so schätzen die Autoren des Berichts auf der Grundlage eines Produktkorbs, sind von 2002 bis Februar 2008 um 140 Prozent in die Höhe geklettert.

Höhere Energie- und Düngemittelkosten hätten nur einen Anteil von 15 Prozent gehabt, 75 Prozent gehen auf Kosten des Biosprits. In den USA geht bereits ein Drittel des Getreides in die Erzeugung von Ethanol, in der EU wird die Hälfte der pflanzlichen Öle für Biodiesel verwendet. Es wird nicht nur Getreide für Sprit verwendet, sondern auch zunehmend mehr Land für die Treibstoffherstellung genutzt. Dazu kommt die Spekulation an der Börse. Alle drei Faktoren, die bislang nicht in einen Zusammenhang gebracht worden seien, treiben die Preise in die Höhe.

Wer nun immer noch der Bundeskanzlerin glaubt, die gestiegenen Lebensmittelpreise hätten ihre Ursache darin, dass das arme Pack einfach zu viel fresse, der entlarvt sich selbst als Vollidiot. Aber das tut man sowieso schon, wenn man dieser Frau auch nur ungeprüft die Uhrzeit abnimmt.

Verbietet Chemieunterricht

April 21, 2008

Mit bis zu drei Jahren Gefängnis solle zudem künftig bestraft werden, wer Anleitungen zum Bombenbau ins Internet stellt oder solche Erläuterungen aus dem Internet herunterlädt.

Anleitungen zum Bombenbau? Also so was wie „Nimm Sprengstoff und tu‘ da Lunte oder Zünder rein“? So baut man nämlich eine Bombe. Oder meinte unsere Justizministerin, die für diesen Schwachsinn verantwortlich ist, Anleitungen zur Sprengstoffsynthese? Das wäre ähnlich schwachsinnig. Schon der herkömmliche Chemieunterricht eines Gymnasiums versorgt die Schüler mit Kenntnissen über Thermit, Napalm und Schießpulver, einschließlich deren Synthese. Manchmal ist auch Pikrinsäure und ähnliches drin. Sollte nun auch der Chemieunterricht verboten werden? In Bibliotheken findet man ja auch diverse Bücher, die sich mit dem Thema befassen, die sollten dann auch verboten werden. Und was man alles bei einem Chemiestudium lernt…

Ach so, ist das, Frau Unrechtsministerin, es geht gar nicht darum, Menschen vom pöhsen, pöhsen Wissen der Sprengstoffgewinnung abzuhalten, sondern nur darum, dass das Internet schön sauber bleibt, der Ästhetik wegen? Das sind schlechte Nachrichten für einige Chemielehrer, da in Zeiten des Internets das in einem Leistungskurs beispielsweise sehr umfangreiche Textmaterial von umweltbewussten Lehrern ins Netz gestellt wird. Dadurch machen sie sich dann aber strafbar.

Oder sollte es etwa so sein, dass die Zypries durch dieses Gesetz verhindern will, dass sich irgendwe über die tatsächliche Gefährlichkeit der angeblichen Bomben von „Kofferbombern“ und „Bleichmittelbombern“ informiert, welche ja eher in den Bereich eines Sacks Mehl tendiert. Es erhöht die Glaubwürdigkeit der staatlichen False-Flag-Aktionen natürlich ungemein, wenn nicht nach jedem „Anschlag“ ein paar Leute einfach Google anwerfen und nachweisen, dass die betreffenden „Bomben“ nicht explodieren konnten, weil sie schlicht und einfach keinen Sprengstoff enthielten.

Brechreiz

April 18, 2008

…erhält man, wenn man sich die Begründung des Angelaferkels für die rapide gestiegenen Lebensmittelpreise der letzten Zeit antut:

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt im Gegensatz zu vielen Entwicklungspolitikern nicht der steigenden Biosprit-Produktion die Hauptschuld an der Preisexplosion bei Lebensmitteln. Ursache sei vor allem „eine sehr unzureichende Agrarpolitik in den Entwicklungsländern“, sagte Merkel am Donnerstag im sächsischen Freiberg bei der Eröffnung der ersten Raffinerie für Biokraftstoffe der zweiten Generation. Ein weiterer Grund sei die nicht ausreichend vorhergesagte Änderung der Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern.

In Indien etwa nähmen inzwischen rund 300 Millionen Menschen eine zweite Mahlzeit am Tag ein, sagte Merkel. „Wenn die plötzlich doppelt soviel Nahrungsmittel verbrauchen als sie das früher gemacht haben und dann auch noch 100 Millionen Chinesen beginnen, Milch zu trinken, dann verzerren sich natürlich unsere gesamten Milchquoten und vieles andere“, sagte die Kanzlerin in Hinblick auf den europäischen Agrarmarkt.

In Kurz: Haben die Neger halt selber Schuld, wenn sie so viel fressen. Dann sollen sie auch hungern.

Dass der Ölpreis wie bekloppt steigt, weil der ach so hoch zivilisierte Westen das schwarze Gold ebenso bekloppt verschleudert und dadurch natürlich auch die Preise für Nahrungsmittel steigen, weil man für das Betreiben von Erntemaschinen, Anfertigen von Düngern, transportieren dieser und dem Transportieren der Nahrung nun einmal Öl benötigt, hat wohl nix mit gestiegenen Nahrungspreisen zu tun?

Noch bedeutend schwerwiegender als der steigende Ölpreis ist aber die „Biosprit“-Produktion. Auch wenn das die Kanzlerin nicht wahr haben will. Der Name für diesen Treibstoff ist schon einmal eine dreiste Lüge, weil in der CO2-Bilanz des Ethanols nicht die Emissionen einbezogen werden, die durch die Produktion für Düngemittel und durch Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen entstehen. Zieht man diese hinzu, emittiert der „Biodiesel“ in vergleichbaren Dimensionen wie ordinärer Diesel.

Aber wir waren beim Hunger: Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um zu glauben, es würde niemanden zum Hungern bringen, wenn man sein Essen verbrennt? Aus hundert Kilogramm Weizen kann man 25 Liter Treibstoff herstellen, oder Brot backen, um eine afrikanische Großamilie locker zwei Jahre zu ernähren. Wenn man einen Menschen vor die Wahl stellte, entweder zwei Jahre lang dem Hungertod zu entrinnen, oder einmal seinen Wagen volltanken zu können, dann entscheidet sich jeder für das Essen. Wenn man allerdings die Wahl hat, seinen Mitmenschen das täglich Brot zu lassen, oder mit seinem SUV über deren Leichen zu brettern, entscheiden sich zu viele (und das Merkel gehört dazu), für die Spritztour mit dem SUV. „Verreckt doch! Hauptsache, ich kann Gas geben!“, sagen Menschem vom Schlage der Regierungschefin.

Wenn man sich solcher Menschenverachtung wie dieser der Kanzlerin konfrontiert fühlt, dann fällt es schwer den eigentlich eingeschworenen Pazifismus einzuhalten. Man möchte dem betreffenden Menschen einfach nur noch ins Gesicht schlagen, so heftig wie möglich.

(via via)

Update: Das Geschwafel von der Milch ist auch glatt gelogen. Wie ich schon einmal dargelegt habe, hanen 93% der Chinesen eine Laktoseintoleranz, trinken also gar keine Milch. Dementsprechend fällt der Export dieses Produkts in den asiatischen Raum auch eher gering aus. Nach China und Indien zusammen werden bloß 0,1% der europäischen Milch verschifft.

Mal so, mal so

April 16, 2008

Am Montag dieser Woche wurde an einem Blitzer in Lübeck eine nicht funktionsfähige „Bombe“ gefunden. Diese enthielt keine sprengfähigen Substanzen, löste aber trotzdem ein kleines Verkehrschaos in der Umgebung aus. Die Würdigung dieses Ereignisses fand außerhalb des lokalen Käseblattes praktisch nicht statt und auch kein Politiker ließ zu dem Thema etwas hören.

Das ist für sich allein genommen nicht besonders interessant, jedoch wurden auch im Sommer des vorletzten Jahres nicht funktionsfähige „Bomben“ gefunden. Dieses Ereignis allerdings erzeugte einen medialen Aufschrei, schürte eine Paranoiastimmung im Land und jeder Überwachungstrunkene Volkszertreter sah dies als ultimative Begründung zur Etablierung eines totalitären Überwachungsstaates an. Und die gefundene „Bombe“ wird auch nicht wie im Fall der „Blitzerbombe“ als „Attrape“ bezeichnet, sondern als besonders „ausgefeilt„.

Diese Schizophrenie des Umgangs mit Bombenattrapen, bei der einen harmlosen Konstruktion panisch, bei der anderen ungefähr gar nicht zu reagieren, legt nahe, dass der Vorfall der „Kofferbomben“ anders als derjenige der „Blitzer-Bombe“ nicht das Werk eines Spinners ohne chemische Grundkenntnisse, sondern eine im Vorfeld geplante und medial inszenierte Propagandaaktion der deutschen Sicherheitsfetischisten war.

Ach übrigens… Bedrohung!

April 5, 2008

Im September war die Welt noch in Ordnung für die Schäubles dieser Republik. Da hatte man die Bleichmittelbomber „hochgehen“ lassen, da waren alle paranoid und alle hatten Angst, am nächsten morgen mit TATP in die Luft gesprengt zu werden. Da war es egal, dass TATP nicht stabil genug ist, um es mit dem Auto zu transportieren, weil es schon bei Stürzen aus einigen Zentimetern Höhe explodiert. Da war es auch egal, dass man konzentrierte Salzsäure, Aceton oder 35%iges H2O2 nicht einfach so bekommt, wenn man in Deutschland Privatmann ist, weil das gefährlich ist, und man sich mit Hilfe von Aceton zum Beispiel ohne Probleme Bomben bauen kann. Da hat es niemanden interessiert, wieso denn drei ALG-II-Empgänger die Kohle haben, um in Frankreich drei Kleintransporter zu kaufen. Oder woher sie die 1000 Euro nehmen sollten, um sich die Salzsäure und das Aceton zu kaufen, denn mehr als das Wasserstoffperoxid wurde nicht gefunden. Hätten sie die Transporter wenigsten gestohlen, das wäre immerhin rechnerisch möglich gewesen, aber gekauft sollen sie die haben. Von welchem Geld denn bitte? Da wollte erst Recht niemand wissen, warum der Bekennerbrief einer usbekischen Terrortruppe auf türkisch war oder dass diese usbekische „Islamische Jihad-Union“ in Usbekistan ein Propagandatrick zur Dissidentenermordung ist. Da wundert man sich auch nicht, dass der Verfassungsschutz das Terrornetzwerk für ein Phänomen des Internets hält sich aber kurz darauf mit den BKA einigt, dass es das Netzwerk doch gibt. Da sind dann weitere Unstimmigkeiten, zum Beispiel, wie 26 MIlitärzünder in die Absätze von ganzen zwei Schuhen passen sollen, oder dass der Hintermann der Gruppe ein V-Mann des Verfassungsschutzes ist, nebensächliche Details. Oder Spinnereien von Verschwörungsheinis, die ja jedes Wort auf die Goldwaage legen und immer so unangenehme Fragen stellen. Gott Lob nur im Internet, nicht auszudenken, was passiert, wenn die das massenwirksam täten. Welche Zustände müssten in Deutschland herrschen, wenn die Menschen die Zustände in diesem Land kennen würden! Aber zum Glück wollte niemand die Wahrheit wissen, denn die Befrohung war da. Man konnte sie schon förmlich spüren und hatte Angst vor dem Islamisten, der hinterm Baum lauern könnte, mit Bleichmittel in der Hand. Man wollte nichts wissen, außer, dass man gut geschützt ist, vor der radikal-islamischen Bedrohung, die zwar weder Sprengstoff noch Waffen hatte, aber trotzdem kurz vor dem Attentat stand. Das war eine Stimmung im Land, davon haben alle profitiert. Die Sicherheitspolitiker waren nicht in Rechtfertigungsnot für ihre Programme gegen Privatsphäre und Menschenrechte und die Journalisten konnten das Thema medial so richtig ausschlachten. Nur der deutsche Durchschnittsbürger hat verloren, aber das ist er ja gewohnt.

Nun fragt sich die Journaille natürlich, wie man diese Zeit, diese Stimmung wiederbeleben kann, noch etwas Erfolg aus der Geschichte von den Bleichmittelbombern schlagen kann. Und die Antwort folgte prompt: Komplizen. Das sollte doch ein Netzwerk sein, und das besteht ja nicht nur aus drei Personen. Und schon hatte man Stoff um eine neue Bedrohung aufzublasen:

Etwa 40 Personen zählen die Beamten zu dieser Gruppe – allein in Deutschland. Die Mitglieder gelten als zu allem entschlossen und als „absolut planungstreu“. Das heißt: Was sie sich vorgenommen haben, das setzen sie um. Selbst wenn dabei einige von ihnen verhaftet werden.

Zu allem entschlossen sollen sie sein, wenn das mal nicht bedrohlich klingt. Und nun sollen sie auch in Afghanistan Anschläge verüben wollen, als gäbe es dort nicht genug Terroristen.

Noch einmal die Angst wecken, noch einmal ins Gedächtnis pflanzen, dass wir bedroht seien. Noch einmal das (sowieso kaum vorhandene) kritische Denken der Masse ausschalten. Der Artikel der Süddeutschen ist Panikmache von der übelsten Sorte, aber er gibt wenigstens den Anstoß, sich noch einmal die Unstimmigkeiten in der Geschichte von der „Islamischen Jihad-Union“ vor Augen zu führen.

Afghanistans Wirtschaft floriert

März 4, 2008

Nach Angriffskrieg und strahlungsinduzierten Völkermord geht es nun endlich aufwärts für Afghanistan, zumindest für einen Teil dessen Wirtschaft. Denn der Export von Rauschmitteln ist immens angestiegen, was eine Erhöhung des afghanischen BIP um 65% zur Folge hatte. Inzwischen exportieren die Warlords des Landes kein Rohopium mehr, sondern „veredeln“ selbiges schon im Inland zu Heroin. Der Heroinexport macht nun 40% des afghanischen Wirtschaftsvolumens aus und damit den größten Teil desselbigen. Schön, dass die deutsche „Entwicklungshilfe“ doch noch einen Effekt erbrachte.

(In dem Text oben ist irgendwo Sarkasmus versteckt. Wer ihn findet darf sich etwas drauf einbilden.)

Ihr Experten, echt…

Februar 20, 2008

Ein Freund meinerseits hatte die Angewohnheit, den Spruch aus der Überschrift zu nennen, wenn ein paar Leute so richtig Mist gebaut hatten. An diesen Spruch musste ich sofort wieder denken, als ich diesen totalen Unfug gelesen habe:

Der Sprengsatz aus dem Regionalexpress nach Hamm, den er selbst unschädlich gemacht habe, zähle zu den ausgefeiltesten, die er in mehr als 25 Jahren als Entschärfer gesehen habe.

Das sagte ein Sprengstoffexperte der Bundespolizei zu einer Bombe, die nicht einmal Sprengstoff enthielt, sondern nur aus einer Propangasflasche mit drei Plastikflaschen voll Benzin bestand. Weder Propangas noch Benzin explodiert, dazu fehlen diesen beiden Stoffen einfach die chemischen Gruppen, die Sauerstoff enthalten (-NO2, also die Nitrogruppe ist wohl die geläufigste). Wenn ein Stoff nicht genügend Sauerstoff zur Explosion hat, dann brennt er einfach ab. Das kann in einem spektakulär anzuschauenden Feuerball geschehen, aber es entsteht keine nennenswerte Druckwelle.

Die „Bombe“ dieses versuchten „Anschlags“ hätte wohl zu erheblichen Brandschäden in dem Abteil geführt; wäre da einer drin gewesen, ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Aber schon im Nachbarabteil hätte man den „Anschlag“ unbeschadet überstanden.

Zu sagen, dieser Brandsatz sei einer der ausgefeilsten, den man kenne, ist gleichbedeutend mit der Aussage „Das Papierflugzeug ist eines der technologisch entwickelsten Transportmittel.“ Die Fehler sind die gleichen. Ein Papierflieger ist ebenswenig zum Transport geeignet wie die Konstruktion des angeblichen „Kofferbombers“ zum Sprengen und bei einer Apparatur die ein Sechsjähriger hätte basteln können von „ausgefeilt“ zu sprechen, ist ebenso unsinnig wie einen Papierflieger als „technologisch besonders entwickelt“ zu bezeichnen.

Diesen „Experten“ nun einfach als Vollidioten zu bezeichnen, der nicht einmal Ahnung davon hat, was ein Sprengstoff eigentlich ist, wäre zu einfach. Irgendwelche Auswahlkriterien gibt es auch bei der Bundespolizei. Wäre die Ausbildung der Sprengstoffexperten so schlecht, dann würde es in Deutschland wohl etwas häufiger laut knallen und unsere Staatsmacht hätte bald niemanden mehr, der Bomben entschärfen kann, da die „Experten“ alle unter Erde lägen, beziehungsweise in mundgerechte Stückchen zerteilt von den Krähen gefressen würden.

Viel wahrscheinlicher ist es da, dass mit dieser Aussage ein Bedrohungsgefühl beim deutschen Michel erzeugt werden soll, wird die sprengstofflose Bombe doch als besonders gefährlich bezeichnet. Ein bisschen Angstpropaganda, damit niemand auf die Idee kommt, warum die Herrscherkaste die Gewaltenteilung für das BKA abschafft.

Es ist unbedingt erforderlich, sich über Sprengstoffe und vermeintliche „Sprengstoffe“, die bisherige vorgebliche Terroristen verwendet haben sollen, zu informieren. Keineswegs, um damit ein paar Dienstwagen von Volkszertretern in die Luftz zu jagen (diese Methode des Umsturzes funktioniert nachweislich nicht), sondern, damit jeder die Bedrohungspropaganda, die auf solche Ereignisse folgt, als totalen Bullshit entlarven kann.

(via)

Beschränkungswut

Januar 3, 2008

Sinnlos erscheinende Verbote und Beschränkungen sind auf den zweiten Blick meist gar nicht so sinnlos. Aus Bequemlichkeit kann man über „die da oben“ schimpfen und annehmen, sie seien einfach bescheuert. Doch hinter Unfug in Gesetzesform steckt meist ein Ziel, nämlich dem Untertanen klar zu machen, wer hier das Sagen hat, wer die Regeln aufstellt.

Folgende Regelung…

Per 1. Januar 2008 gelten neue Regelungen für das Mitführen von Lithiumbatterien/Akkus in Flugzeugen. Grundsätzlich wird empfohlen Batterien/Akkus nur eingebaut und nur im Handgepäck zu befördern. Ersatzbatterien dürfen ausschließlich nur noch im Handgepäck befördert werden. Es gelten für alle Lithium-Batterien Mengenbeschränkungen.
[…]
Erlaubt sind Lithium Ionen Batterien mit bis zu 8 gr. Lithiuminhalt. Ferner dürfen im Handgepäck 2 Batterien/Akkus über 8 gr. Lithiuminhalt mitgeführt werden, die zusammen maximal 25 gr. Lithiuminhalt erreichen dürfen.

Lithium Metall Batterien sind auf 2 gr. beschränkt. Diese Menge wird normalerweise in Verbraucherbatterien nicht erreicht.

…erscheint auf den ersten Blick wie Realsatire. Batterien sind keine Schmuggelware und mit 9 Gramm Lithium kann ich nichts Gefährliches anrichten (die gefährlichste Eigenschaft dürfte der geringe pH-Wert sein). Aber die Regelung gibt folgendes Signal: „Nicht drüber nachdenken, sondern gehorchen! Du musst nicht verstehen, warum wir dies erlauben und das verbieten, nur parieren musst du!“ So wird das Stimmvieh daran gewöhnt nicht über Gesetze nachzudenken, denn dumme Schäfchen lassen sich leichter führen.

(via)

Eine zündende Idee…

Oktober 8, 2007

hatte der Märchenautor von der Geschichte „Die Islamische Jihad Union“. Ein Jugendlicher soll 26 Militärzünder in Absätzen von Schuhen nach Niedersachsen geschafft haben.

Ein junger Deutsch-Tunesier aus Wolfsburg soll für die im September im Sauerland verhafteten mutmaßlichen Terroristen unwissentlich Zünder für Bomben aus der Türkei nach Deutschland geschmuggelt haben. Die Zünder seien in Schuhen versteckt gewesen

Da fragt man sich allerdings, wozu? Was will man mit einem militärschem Zünder, wenn TATP von alleine in die Luft fliegt, beim Anmischen, bewegen (Stürze aus drei Zentimeter Höhe) oder gegen das Licht halten, sowie bei Lagerung in einem Gefäß mit Schraubverschluss (es sei denn man macht den Deckel nie wieder auf). Also um es kurz zu machen, TATP braucht keinen Zünder, es reicht, mit der Autobombe zu bremsen.

Auch versuche ich mir gerade vorzustellen, was das für Schuhe sein sollen, in die jeweils 13 Militärzünder passen. Kommen die aus Jötunheim?

Die „Süddeutsche“ hält sich mit Details über die Aussagen des Deutsch-Tunesiers sehr bedeckt. Der „Spiegel“ nicht und greift ptompt ins Klo.

Danke, das reicht, ich glaube weniger denn je an eine Bedrohung durch die „Islamische Jihad-Union“, und umso mehr an eine Operation unter falscher Flagge. Gladio lässt grüßen.

Weiß blüht der Mohn

September 13, 2007

Die NATO hat Forderungen zurückgewiesen, sie solle sich an der Vernichtung von Mohnfeldern in Afghanistan beteiligen. Die Internationale Besatzungstruppe (ISAF) werde aber afghanische Sicherheitskräfte für die Drogenbekämpfung ausbilden und Informationen zur Verfügung stellen, sagte ein NATO-Sprecher am Mittwoch in Kabul. Die UNO hatte die NATO Ende August aufgefordert, gegen den Drogenanbau in Afghanistan vorzugehen.

Natürlich wird der Mohnanbau in Afghanistan nicht bekämpft. Wie sollen die afghanischen Warlords sonst die deutschen Waffen bezahlen? Außerdem wird die Situation doch völlig überschätzt. Die VN tun ja so, als wenn dort genug Mohn vorhanden wäre, um sämtliche Konsumenten auf Jahre zu versorgen.

In einer Presseerklärung des Bonner Projektes »Sicherheit-Heute« hieß es dazu am Dienstag, daß die 2007 erwartete Opiumernte von 8200 Tonnen in Afghanistan die größte Jahresproduktion seit 220 Jahren sei. Rein rechnerisch würde allein die Ernte dieses Jahres genügen, um alle Heroin-Konsumenten auf der Welt für die nächsten dreieinhalb Jahre mit »Stoff« zu versorgen. Die Rohopium-Ernte 2007 hat den Angaben zufolge einen Wert mehr als 700 Millionen US-Dollar. Im raffinierten Zustand, also als Heroin, sei sie gar zwei Milliarden Dollar wert.

Unbedingt lesen!

September 10, 2007

Dieser Artikel fasst sämtliche Zweifel, Ungereimtheiten und dreiste Lügen in der Berichterstattung über die angeblich existierende „Islamísche Jihad-Union“ einmal genau zusammen. Warum gilt die „Süddeutsche“ eigentlich als seriöser als die „Berliner Umschau“, obwohl Autoren letzterer doch zumindest Grundkenntnisse in Chemie besitzen und zu kritischem Denken fähig sind?
via infowars

Desinformationswettbewerb, zweite Runde

September 9, 2007

Die Süddeutsche legt im Desinformationswettbewerb ordentlich nach:

„Die Tatsache, dass die Chemikalie, um die es bei den drei jetzt gefassten Tätern ging, frei im Handel erhältlich ist, ohne dass der Name registriert wird beim Kauf, halte ich nicht für sonderlich glücklich“, sagte Brigitte Zypries (SPD) am Sonntag im Deutschlandfunk.
[…]
Als Grundlage diente Wasserstoffperoxid, das in Verbindung mit anderen Substanzen zu hochexplosivem TATP wird. Sämtliche Stoffe für das Gemisch sind im Handel frei erhältlich.

Kein einziger Bestandteil von TATP ist in den Mengen frei erhältlich. H2O2 nicht, HCl nicht und Aceton schon gar nicht. Laut Fefe braucht man mindestens eine Scheinfirma, um solche Mengen an 35%igen Wasserstoffperoxid zu erhalten. Salzsäure ist in den Mengen und einer halbwegs nützlichen Konzentration auch nicht ohne Namensangabe und Verwendungszweckangabe zu bekommen, und Aceton ist feuergefährlich. Das heißt, man bekommt es nur, wenn man nachweisen kann, dass man fähig ist, damit umzugehen. Unfassbar wie dreist eine als seriös bezeichnete Zeitung, wie die Süddeutsche, hanebüchene Lügen verbreitet.

Desinformationswettbewerb

September 8, 2007

Nach der Verhaftung dieser drei Dilettanten/Strohmänner scheint eine Art Wettbewerb ausgebrochen zu sein. Nach der Süddeutschen und n-tv steigt auch die netzeitung ein und klärt als erstes einmal, wie drei ALG-II-Empfänger fünf Autos für ihre Auotbomben zusammenkriegen.

Die Anschlagsvorbereitungen der drei am Dienstag festgenommenen Terrorverdächtigen waren möglicherweise konkreter als bisher bekannt. Sie hatten sie in Frankreich bereits drei gebrauchte Kleintransporter besorgt, wie der «Focus» berichtete. Dem Magazin zufolge gehen Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) davon aus, dass die Transporter als Autobomben eingesetzt werden sollten.

Achso, gekauft. Klar, in Frankreich schmeißen sie einem den Kleintransporter auch für 20 Tacken hinterher. Aber nicht nur dadurch, dass sie unglaublichen Schrott vom Focus übernimmt, zeichnet sich die netzeitung aus, wiederholt sie doch die Behauptung, man könne aus Wasserstoffperoxid Bomben herstellen.

Die drei am Dienstag im Sauerland Festgenommenen hatten sich in einem angemieteten Ferienhaus angeschickt, aus einer Dreivierteltone Wasserstoffperoxid Bomben zu fabrizieren, mit denen sie von US-Amerikanern besuchte Einrichtungen in Deutschland in die Luft sprengen wollten.

Prinzipiell kann man Sprengstoff unter Verwendung von H2O2 herstellen, doch braucht man dazu noch 1.000 Kilo Salzsäure und Aceton, das man wie 35% H2O2-Lösung nicht ohne weiteres und vor allem nicht unauffällig bekommt, schon gar nicht in diesen Mengen. Die Probleme beim Herstellen und transportieren des Sprengstoffs hatte ich ja schon einmal angesprochen.

Der Zugriff am vergangenen Dienstag musste schnell erfolgen, weil die drei nach einer zufälligen Verkehrskontrolle stark verunsichert waren. Als die drei Verdächtigen zufällig in eine Kontrolle gerieten, entfuhr einem Dorfpolizisten bei der Überprüfung, die Männer stünden «ja auf der Liste des BKA».

Zum Schießen! Da kaufen sich diese drei angeblichen Terroristen also auffällige Chemikalien (Aceton zu kaufen ist die beste Möglichkeit, sich als Bombenbastler verdächtig zu machen), können über sich im Focus lesen und können sogar ihre Verfolger identifizieren, um ihnen die Reifen durchzustechen, aber weil ein Polizist sich verplappert, dass die drei in der Gefährderdatei seien (übrigens weil sie Sylvester 2006 auf einem US-Militärstützpunkt herumgelungert sind) muss ein Schnellschuss erfolgen, weil sie ja nun verunsichert seien. Wer das glaubt, glaubt auch an den Mann im Mond.
Ach ja, ratet mal die Quelle für die zerstochenen Reifen.

Wie entschlossen die Verdächtigen offenbar waren, zeigt sich dem Magazin zufolge angesichts der Tatsache, dass sie die laufende Observation offenbar bemerkten. So sei einer der Islamisten einmal an einer roten Ampel ausgestiegen und habe seelenruhig die Reifen eines Verfolger-Wagens des Verfassungsschutzes aufgeschlitzt.

Beinahe Krieg auf deutschem Boden – Nachtrag

September 6, 2007

Die offizielle Version zu den vorgeblich geplanten Anschlägen dreier Muslime, die angeblich dem angeblich existierenden Terrornetzwerk islamische Jihad-Union angehören, das zwar aus Usbekistan stammt, aber angeblich Terrorlager in Pakistan benutzt, statt in Usbekistan und angeblich Beziehungen zu Al Kaida unterhält (aber die unterhalten seltsamerweise alle Terroristen, egal wo und wofür, wenn man der Journaille glauben schenken will). „Angeblich“ häuft sich so oft, weil ich inzwischen nach der Lektüre dieses Artikels von Freace.de noch erheblich mehr Zweifel an der Version, die Schäuble Harms und Ziercke verbreiten, hege, als gestern schon. Entspräche die Version der Massenmedien der Wahrheit, hätten wir es bei den drei Verhafteten wie auch bei den Kofferbombern vom letzten Jahr mit absoluten Hohlköpfen zu tun, die sich dermaßen dilettantisch aufführen, dass man sich wundert, wie sie bisher ihr Leben durchgestanden haben, ohne sich aus Dummheit selbst umzubringen. Dass Muslime, die zudem auch noch Arbeitslosengeld II empfangen, eine Denkleistung von einer kaputten Glühbirne volbringen, das stört den latent rassistischen, religionsintoleranten und im Klassendünkel gefangenen Sittenstrolch nicht im mindesten. Auch dass von allen Anleitungen zur Sprengstoffsynthese, die sich im Netz finden lassen, diese drei angeblichen Profis mit Verbindungen zur Al Kaida sich ausgerechnet ein Rezept ausgesucht haben, dass nur unter sehr schwierigen Bedingungen möglich ist und noch 1.000 Kilo Chemikalien mehr benötigt als die 700 Kilogramm H2O2, spricht eher gegen einen bevorstehenden Anschlag, eher für einen kuriosen Selbstmord oder eben für ein Lügenmärchen, um die Volksstimmung zu beeinflussen. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Verhaftungen gerade jetzt passierten, als Schäuble und Ziercke sich vor Kritik gegen den Bundestrojaner kaum noch retten können.

Der übliche Aktionismus

September 5, 2007

Wie immer, wenn etwas medial Aufregendes passiert oder wie in diesem Fall, beinahe passiert wäre, werden sofort neue umfassende Gesetze eingefordert und die alten Gesetze sollen verschärft werden. Das suggeriert dem Wahlvieh, dass der Staat was gegen das aktuelle Problem tut, also gebraucht wird. In diesem Fall fordert der Polizeistaatsjünger Bosbach auf einen „Straftatsbestand für terroristische Vorbereitungshandlungen“.

«Die dramatischen Ereignisse der letzten Stunden zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht», sagte Bosbach im Gespräch mit Netzeitung.de. «Das betrifft insbesondere die Bereiche Ausbildung in einem Terrorlager und das Verbreiten von Anleitungen zum Bombenbau via Internet oder in anderer Form.»

Anleitungen zum Bombenbau verbieten? Wie weltfremd ist Bosbach eigentlich? Im Chemieunterricht des Gymnasiums kann man erfahren wie man eine Bombe baut, ganz zu schweigen von einem Chemiestudium. Wird nun das Fach Chemie an allen Schulen gestrichen oder hören deutsche Schüler bald von ihrer Chemielehrkraft: „Tut mir Leid, Leute, heute sollten wir eigentlich Seifen behandeln, doch dabei könntet ihr erfahren, wie man Napalm herstellt, also fällt der Untericht aus.“?

Es ist absolut irrational, zu glauben, man könnte die Verbreitung von Wissen verhindern. Das kann man schon gar nicht, wenn dieses Wissen bereits in der Schule verfügbar ist. Aber das schert blinde Aktionisten wie Bosbach nicht, es geht einzig und allein darum, vorzutäuschen, man würde etwas für die Sicherheit tun.

Beinahe Krieg auf deutschem Boden

September 5, 2007

Das BKA brüstet sich öffentlich damit, einen fiesen Terroranschlag auf deutschem Boden gerade noch mal so verhindert zu haben, beziehungsweise, die Terroristen standen kurz vor dem Bombenbau. Fefe hat schon einiges darüber geschrieben, ich ergänze mal, was mir noch fehlt.

Kennt irgendwer die islamische Jihad-Union? Eine kurze Googlerecherche führt zum Standard, der die Gruppe als eine Splittergruppe der usbekischen „Islamisten“ bezeichnet. Was haben die Usbeken, denn bei uns verloren? Auch eine irakische Jihad-Union soll es geben. Der Artikel ist allerdings erst heute geschrieben worden. Hat irgendwer schon einmal von diesen Leuten vor der Berichterstattung über den angeblichen Terroranschlag gehört? Oder ist dieses „islamistische“ Netzwerk, das angeblich wie natürlich alle Terroristen auf der Welt enge Verbindung zu Al Kaida unterhält, einfach nichts weiter als eine Strohpuppe, die von deutschen Behörden aufgebaut wurde, um einerseits zu „beweisen“, dass wir alle in schrecklicher Gefahr schweben und dass der Sicherheitsstaat der einzige Schutz ist? Das ist jetzt eine reine Vermutung, ich habe keine Beweise dafür, dass die Jihad-Union ein reines Hirngespinst ist. Dass aber Medien und Politik keine Skrupel haben, uns dreist zu belügen, haben sie schon längst bewiesen.

Update: Fefe hat noch ein paar Worte nachgeschoben, die zeigen, wie gut dieser vermeintliche Anschlagsplan in die Propaganda passt und der Spiegelfechter hat ebenfalls Zweifel daran, dass diese ominöse Jihad-Union tatsächlich existiert. Wie immer kann er sie aber gut begründen. So wie es aussieht ist dieses vorgebliche Terrornetzwerk von usbekischen Regierung erfunden worden, um oppositionelle zu ermorden. Schäubles und Zierckes Motto ist anscheinend: „Von Usbekistan lernen heißt siegen lernen!“

Und natürlich werden nicht die VSA als Anschlagsziel gennant, sondern Deutschland, obwohl die Anschläge sich gegen VSA-Einrichtungen richten sollten. Das ist allerdings kein religiös motivierter Terrorismus, sondern Widerstand gegen eine Besatzungsmacht in deren Basis. Wenn man das eigene Land in einen Krieg zieht (und das ist passiert, als die VSA Einsätze gegen irakische Truppen und Rebellen von auf deutschem Boden befindlichen Luftwaffenbasen fliegen durften), der muss sich nicht wundern, wenn es in diesem Krieg angegriffen wird. Ich hör aber jetzt schon die Sittenstrolche heulen, dass Deutschland so gefährdet sei. Tja, liebe Sittenstrolche, das wäre nicht passiert, wenn sich Deutschland nicht an einem Angriffskrieg beteiligt hätte, gemäß dem Fall, dass das überhaupt ein Anschlag von Partisanen war und nicht das zweite Celler Loch.